Mit Atem-Achtsamkeit durch (die) Krise(n)

Eine wirkliche Ausnahme-Zeit erleben wir derzeit, im Zuge der Corona-Krise.

Nun schon seit 2 Jahren. 

Wer hätte es für möglich gehalten, in welch kurzer Zeit und in welch großem Ausmaß sich das Leben  verändert hat mit dieser Pandemie. Weltweit und auch im eigenen Umkreis. 

  

Manchmal gelingt es, der Situation auch Positives abzugewinnen. Zum Beispiel,  bisherige Selbstverständlichkeiten, Gewohnheiten und Werte  zu überdenken,

neue Wege zu gehen,

erstmal Ruhe zu geben, wo das Gewohnte wegbricht. 

 

Aber fast niemand ist gefeit davor, auch berührt, erschreckt und angegriffen zu werden-

von den Zahlen, dem Nachrichtenfeuer, den Bildern von Intensivstationen, von der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden, von den Ungewissheiten:  wann hört das wieder auf, wird es wieder, wie früher, wer hat  denn nun Recht, was hilft denn nun wirklich? Von fehlender Struktur, fehlender menschlicher Nähe, der Konfrontation mit eigenen Ängsten, oder wenn uns schlicht irgendwann die Geduld und die Kraft ausgeht- manchmal vielleicht ganz plötzlich oder unerwartet.

 

Gerade in solchen Momenten kann Atem-Achtsamkeit eine wichtige Hilfe sein–

der Atem bringt uns ins Hier und Jetzt, von der  Außenwelt hinein in den Körper, zu uns

und kann uns ein Stückchen Boden und Gewissheit schenken.

 

  

Wenn wir eintauchen ins Üben

können wir

den Kontakt mit uns selber intensivieren.

Indem wir uns ganz achtsam einer Bewegung, einer Körper-Region, dem Fließen des Atems,

 und dem Moment zuwenden,

haben wir die Chance, 

die Vielfalt INNEREN Erlebens  zu spüren.

Wenn wir geduldig da bleiben und einfach in uns hinein „lauschen“,

in das scheinbare Nichts, im Vertrauen, dass da etwas kommt-

dann 

erleben wir mehr und mehr auch

das Echo, das sich auf die Übung hin ausbreitet- 

im Körperempfinden, im Atem-Geschehen, in Geist und Gemüt.

 

 Nimm Dir Zeit und lass Dich doch einen Moment ein: 

auf ein Spiel Deiner Fingergelenke

im Element der Luft.

Lass ganz langsam, wie in Zeitlupe,

die Finger einer Hand sich bewegen,

ganz frei, 

als würde der Wind in den  Blättern  eines Baumes spielen.

Sei komplett dabei, in jedem Zentimeter,

ganz achtsam,

koste die Bewegungen aus,

variiere, spiele, 

lass das Spiel sich ausweiten bis ins Handgelenk. 

und spüre, wie sich der Atem einschwingt darauf.

Erst eine Hand, dann die zweite, dann beide.

 

Wenn Du magst, lass das Spiel sich ausbreiten

über die Handgelenke, auf die Arme, bis hin zu den Schultern-

ganz hingegeben, an fließende, achtsame Bewegungen,

wie eine Wasserpflanze oder

wie ein tanzender Octopus

in der Schwerelosigkeit des Wassers. 

Lass es wieder kleiner werden, zurück gehen, bis zum Spiel der Finger. 

 

Und dann lausche nach, dem Echo auf das Tun

in Deinem Inneren

 

Wenn wir uns üben, in solch achtsamem Atem-Empfinden, im Spüren des eigenen Selbst

können wir immer wieder zu uns selber kommen, in eine innere Ruhe und Gelassenheit. 

Auf dieser Grundlage können  wir uns wieder einsammeln, dem Leben und seinen Herausforderungen neu begegnen. 

 

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